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Was kostet ein DSG Welpe ?

Wir wissen alle, dass der DSG zu einem beliebten und begehrten Vertreter der Familienhunde geworden ist. Betrachten wir die Entwicklung in der Zucht so sind die Zahlen seit Corona explodiert. Wir haben mittlerweile 19 offizielle VDH Züchter/innen, aber auch in der Dissidenz geht es voran. Ich schätze die Zahl der geborenen Welpen in ihrer Gesamtheit ( also VDH und Dissidenz) reichen an die dänischen Quoten heran ( 250 Welpen/ Jahr).


Die Zeiten werden härter, die Kosten steigen. Energie, Lebensmittel, Wohnen, Tierärzte alle Preise steigen. Kein Wunder also, dass der Verkaufspreis des Hundes kritisch hinterfragt wird.

Im VDH gibt es Regeln, nach denen gezüchtet wird. Dazu gehört, dass wir nicht in einer Wohnung züchten dürfen. DH es muss eine Immobilie vorgehalten werden mit Garten. Im Bundesdurchschnitt gehört rund 30% der Haushalte ein Einfamilienhaus (Quelle statistisches Bundesamt) . Es ist eine grosse Investition notwendig, bevor wir eine Zuchtstätte, einen "Kennel" anmelden können und vom FCI genehmigt bekommen.




Darüber hinaus muss ein Züchter/in eine kynologische Grundausbildung vorweisen. Der zukünftige Zuchthund muss ja auch angeschafft, 2 Jahre gross gezogen werden, die Gesundheitsuntersuchungen überstehen, die über den weiteren Werdegang des Hundes entscheiden.


Ist der Hund gesund mit guter Hüfte, wird der Weg zur Zuchtzulassung bestritten, dh Ausstellungen und Zuchtzulassungsprüfung. Ist der Hund nicht gesund, hat der Züchter/in mit Zitronen gehandelt.



Es ist für jeden zu verstehen, dass hier Kosten entstehen, die für den Hund auflaufen und vom Züchter/in in Vorleistung getragen werden.


Überhaupt trägt der Züchter/in die Kosten des Hundes ein Leben lang. Versicherung, Tierarztkosten, Futterkosten etc DSG werden alt dh im Schnitt ist der Züchter/in 15 Jahre gebunden ( deshalb werden Hunde gerne in jüngeren Jahren nach ein paar Würfen ausgetauscht)


Letztlich gibt es noch die Kosten pro Wurf: Tierarztkosten ( Progesterontest, Schallung der Hündin, evtl Röntgen vor der Geburt, Impfung und chippen der Babies, Gesundheitszeugnis), die Kosten für den Deckrüden (ca 10 % der Brutto-Einnahmen), Geschenke für den Käufer, Kosten der Beherbung, wenn die Käufer zu Besuch sind, Werbekosten (Internet/ Webseite) und allem voran, die viele Zeit, die wir Züchter/innen investieren!



Ich bin täglich mehrere Stunden am Netz um meine Präsenz zu sichern, betreue potentielle Käufer im Rahmen von Besuchen in meinem Zuhause, verbringe die Wochenenden mit Ringtraining oder Ausstellungen. Reise weit und lang zum Decken mit dem ausgewählten Rüden, damit ich gewissenhaft genetisch divers züchte und letztlich verbringe ich 2 Monate 24 Std lang mit der Aufzucht der Welpen.



Rechne ich den Verdienst pro Stunde, höre ich auf Nachzudenken und denke, na Hauptsache ich mag meine Hunde.


Vielleicht ist es verständlich warum mancher Züchter so empfindlich reagiert, wenn im Netz die Gerüchte kursieren deutsche Züchter seien gierig. Die Kosten für die Hunde sind weit grösser als im Ausland (und auch die Disidenz muss sich damit nicht rumquälen), weil wir eine komplizierte Bürokratie besitzen sowohl im Steuerrecht als auch im VDH.


Kehren wir zum Punkt zurück, wenn die Babies da sind und die Käufer kommen. Wir, die Züchter/innen, haben also viel Geld investiert und betreuen unsere schwangere Hündin mit Liebe und Stolz, hat sie doch alles tapfer getragen. Sie ist unser partner-in-crime und wir begegnen jedem Baby mit dem Respekt, den ein geliebtes Wunschkind eben verdient.


Dann erreichen uns mails wie diese:



oder im April 2023


"haben sie Welpen 2023 und was kosten die? "


Das sind Ohrfeigen für unsere Arbeit und kein gutes Omen für die Zukunft des unschuldigen Babies.


(Fotos anlässlich des Netzwerktreffens der DSG Rasseclubs von Norwegen, Dänemark, schweden und Finland unter Beteiligung einiger deutschen/österreichischen Züchter/innen)



Ein Problem ist sicher der ungeschützte Begriff des Züchters allgemein. Jeder kann sich Züchter nennen. Es ist leider kein Beruf. Ich würde sehr dafür plädieren, dass der VDH sich eine Bezeichnung ausdenkt, damit der Kunde unterscheiden kann, wer professionell züchtet und wer eigentlich nur 2 Hunde zusammen steckt .


Jedenfalls appelliere ich erneut und -wie immer- an den Käufer/in, denn letztlich entscheidet dieser über Umgang, Aufzucht und über das Leben des zukünftigen DSG. Machen Sie es richtig! Informieren Sie sich (fragen Sie den Züchter/in ruhig Löcher in den Bauch) aber haben Sie Respekt. Ein guter Züchter/in sollte kein Händler sein, er laesst nicht mit sich handeln, dazu sind ihm die Hunde zu wichtig. Ich waere skeptisch, wenn ein Züchter anfängt den Absatz über den Preis zu regulieren. Umgekehrt ist aber auch nicht jeder sympathische Mensch, ein guter Züchter/in.


Also lassen sie uns gemeinsam die Rasse erhalten, ein ursprünglicher, genetisch diverser, gesunder DSG ! (copyright: Fotos sind ein Netzfund von Lars Goran Frisell. Es zeigt Hofhunde vor 110 Jahre auf einem Hof in Vallberga)














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